Durch das Anlegen eines Nutzgartens und der Selbstversorgung mit Gemüse kann nicht nur Unabhängigkeit bewahrt und Geld gespart werden, sondern der Selbstversorger weiß auch, was auf seinem Teller landet. Biologisches Gemüse aus dem eigenen Garten ist nicht nur gesünder, sondern auch schonend für die Umwelt. Transportwege werden vermieden und auch die Belastung der Umwelt durch Pestizide und Dünger. Dazu kommt ein weiterer, sehr wichtiger Effekt: Die Freude an der Gartenarbeit und an der anschließenden Ernte. Der volle Geschmack der eigenen Früchte und des eigenen Gemüses überzeugt zusätzlich. Wer den Geschmack der Tomate direkt vom Strauch einmal im Mund verspürt hat, verzichtet gerne auf den Kauf der roten Früchte im Supermarkt.
Optik ist nicht alles
Der eigene Gemüsegarten bringt mitunter sehr reichhaltige Ernten und auch viele verschiedene Sorten. Durchaus einmal auch Versuche mit schwierigen Pflanzen durchzuführen, macht sich bezahlt. Auberginen vom eigenen Strauch oder Physalis frisch aus dem Garten zu ernten, ist ein Experiment wert. Der Konsument wurde in vielen Bereichen verwöhnt, EU-Verordnungen, die festlegten, wie Gemüse und Obst auszusehen hat, trugen das Ihre dazu bei. Die einstige Gurkenverordnung ist ein geeignetes Beispiel. Länge, Durchmesser, selbst die Krümmung, die eine Gurke aufzuweisen hat, wurden festgelegt. Die Verordnungen sind längst aufgehoben und manche Lebensmittelkonzerne bringen seit kurzer Zeit auch Früchte in die Regale, die Makel aufweisen. Makellos wird das biologisch angebaute Gemüse im eigenen Garten auch nicht sein. Die Gurke wächst, wie es die Natur vorgibt, sie darf sich durchaus auch ringeln. Karotten sind nicht immer lang, dick und wunderbar orange. Doch das Gemüse ist voll gesunder Nährstoffe, zeigt durch die Frische und den richtigen Erntezeitpunkt einen vollen, ausgereiften Geschmack. Die Optik? Auf die kommt es am wenigsten an. Auch wenn die Auberginen nicht die vom Supermarkt gewohnte Größe hat, sie schmeckt auf jeden Fall besser.
Ernten, Lagern und Einkochen
Wer sich für das Gemüse aus dem eigenen Garten entscheidet, sollte sich aber auch mit Großmutters Methoden des Einlegens und Einkochens vertraut machen. Sind zu viele Radieschen auf einmal reif, sodass sie nicht aufgegessen werden können? Großmutter legte sie ein, mit Essig und Pfefferkörnern. Ein Gedicht, im Winter zu kalten Platten! Radieschensuppe, zubereitet samt den Blättern, kann eingefroren werden und ist ein Wohlgenuss. Wer sich der Freude des Anbaus, der Pflege des Gartens und der Ernte hingibt, wird bald immer raffiniertere Rezepte finden, um alles zu verwerten und auch im Winter die eigenen Früchte, das eigene Gemüse genießen zu können. Biologisch gesunde Kost zum kleinsten Preis, unabhängig von Handel und Wirtschaft. Und das Gemüse? Frei von Schadstoffen und voll im Geschmack!