Seit einigen Monaten steht die Stoffwechselkur hoch im Kurs: Hollywoodstars und -sternchen wie Miranda Kerr schwören auf die neue Diät, die Schlanksein ohne Hungern verspricht. Bei der Stoffwechselkur steht sowohl das schnelle Kilopurzeln als auch nachhaltiges, konstantes Abnehmen im Vordergrund. Auf den ersten Blick klingt „Stoffwechselkur“ erst einmal schwammig – auf den zweiten steht hinter der Diät ein erfolgreiches und einfach durchführbares Programm mit genauen Angaben.
21 Tage bis zur Wunschfigur
So ist die Stoffwechselkur eine Kombination aus:
- Unterkalorischer Ernährung (500 Kalorien)
- Homöopathie (hCG-Globuli)
- Vitalstoffen (Eiweißshakes und Nahrungsergänzungsmittel)
Die Diätphase der Stoffwechselkur dauert genau 21 Tage. In diesen drei Wochen sollen Abnehmwillige bis zu zehn Kilogramm verlieren können, je nachdem, wie hoch das Ausgangsgewicht ist. Laut diversen Erfahrungsberichten verlieren Abnehmwillige mit der Kur im Schnitt etwa 10 % ihres Gewichts. Zusätzliche Bewegung kann den Gewichtsverlust noch weiter steigern.
Nach zwei Tagen, an denen noch ordentlich zugegriffen werden darf, wird die tägliche Kalorienzufuhr auf 500 Kalorien hinuntergefahren – für die folgenden 21 Tage. Ein Teil dieser Kalorien steckt in den Eiweißshakes, die getrunken werden sollen, ein Teil in den proteinreichen, kohlenhydrat- und fettarmen Rezepten. Zusätzlich werden Nahrungsergänzungspräparate eingenommen, in denen diverse Vitalstoffe stecken. Während der drei Wochen sind Zucker, Fett und Alkohol tabu.
Neben der restriktiven Kalorienreduktion wird der Körper durch Nahrungsergänzungsmittel und Eiweißshakes mit Mineralien, Ballaststoffen, Spurenelementen und Vitaminen versorgt. Dadurch wird der Abbau von Muskelmasse verhindert. Spezielle Gerichte, wie z.B. Pilz-Zucchini-Spaghetti oder Gemüse mit Pute und Fisch, beinhalten wenige Kalorien und ermöglichen es doch, sich satt zu essen.
Ein weiterer wichtiger Baustein der Diät ist die Homöopathie. Die Einnahme von hCG Globuli soll gezielt hartnäckige Fettpolster an Oberschenkeln, Hüften und Bauch zum Schmelzen bringen.
Die vier Phasen der Kur
Die Diätphase besteht zwar aus 21 Tagen, doch damit ist die Kur noch nicht vorbei. Das Programm besteht aus insgesamt vier Phasen. Erst das Einhalten aller Phasen garantiert nachhaltige Erfolge.
- Die Ladephase: Die ersten 2 Tage darf alles gegessen werden, besonders hochkalorische Nahrungsmittel. Empfohlen werden 3.000 Kalorien pro Tag. Zusätzlich werden die ersten Kügelchen eingenommen.
- Die Diätphase: Die weiter oben bereits beschriebene Phase dauert 21 Tage. Sie kann auf maximal sechs Wochen ausgedehnt werden, um selbst den hartnäckigsten Pölsterchen auf den Leib zu rücken. Neben einer strikten Kalorienreduzierung (höchstens 500 Kalorien) werden Globuli und Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Verboten sind Fette, Öle, Alkohol, Zucker, Milch.
- Die Stabilisierungsphase: Sie umfasst 21 Tage und dient dem langsamen Aufstocken der Kalorienzufuhr und der Festigung des neuen Gewichts. Die Stabilisierungsphase ist genauso wichtig wie die Diät-Phase – sie soll de Jo-Jo-Effekt verhindern. Während dieser Phase werden keine Globuli mehr eingenommen. Die Protein-Mengen können nun erhöht werden, außerdem kann der Speiseplan mit Milchprodukten, Eier, Obst und Ölen ergänzt werden. Es wird eine tägliche Kalorienzufuhr zwischen 1.000 – 1.200 Kalorien empfohlen. Kohlenhydrate wie Nudeln und Kartoffeln meiden, genauso wie Zucker und Alkohol.
- Die Testphase: Während der folgenden sechs Monate soll das erreichte Gewicht dauerhaft gefestigt werden. Der Speiseplan kann durch neue Obst- und Gemüsesorten, auch durch Brot, Kartoffeln und Reis ergänzt werden. Weiterhin sollen Nahrungsergänzungspräparate eingenommen werden. Behalten Sie Ihr Gewicht weiterhin im Auge.
Beispiel: Ein Tag während der Kur
- Frühstück
Nach dem Aufstehen erst einmal auf die Waage stellen und wiegen. Wer sein Gewicht genau kontrolliert, freut sich, wenn die Pfunde purzeln. Anschließend eine Tasse Tee oder Kaffee ohne Zucker genießen und die Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. - Vormittag
Ein Stück Obst, z.B. Melone, Orange, Apfel - Mittagessen
100 bis 120 Gramm Eiweiß, z.B. ein Kalbs- oder Rindsfilet
100 bis 120 Gramm Gemüse oder Salat - Nachmittag
Ein bis zwei Scheiben Knäckebrot mit Magerquark - Abendessen
100 bis 120 Gramm Eiweiß und Gemüse, z.B. Dorade mit Zucchini
Zusätzlich sollten täglich etwa zwei bis drei Liter stilles Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden.
Der Speiseplan: Welche Lebensmittel darf ich essen?
- Proteinquellen
Wesentlich für den Erfolg ist die genaue Einhaltung des Diätplans. Wählen Sie ihr Mittag- und Abendessen aus folgenden Proteinquellen: Steak, Filet, Tartar, Rindfleisch, Hühnerbrust, Kalbfleisch, Schweineschnitzel, Putenbrust, Fisch, Meeresfrüchte, Dorade, Heilbutt, Flunder, Seezunge, Hecht, Thunfisch (nicht in Öl), Hummer, Krabben, Barsch, Hecht, Tintenfischringe, Krabben. Das Fett von Fleisch und Fisch sollte weggeschnitten werden.Vegetarier haben es schwerer mit den Proteinquellen. Mögliche Eiweiß-Alternativen für Vegetarier sind Seitan, Sojamilch, Sojajoghurt, Hüttenkäse, Magerquark, Hühnereiklar und entrahmte Milch. Die alternativen Produkte für Vegetarier beinhalten allerdings mehr Fett, weshalb das Abnehmen etwas langsamer erfolgt, als beim Speiseplan mit Fisch und Fleisch.
- Gemüse
Bei Gemüse und Salat gibt es keine expliziten Mengenangaben, das Gemüse sollte ohne Fett gedünstet werden. Ideale Gemüsesorten sind: Broccoli, Blumenkohl, Grün-, Weiß und Rotkohl, Wirsing, Fenchel, Kopfsalat, Porre, Rucola, Paprika, Radieschen, Salatgurke, Sauerkraut, Spargel, Spinat, Tomaten, Zwiebeln, Sellerie, Zucchini. - Früchte
Der Vormittagssnack aus Obst sollte nur dann eingenommen werden, wenn es unbedingt nötig ist – ansonsten darauf verzichten. Mögliche Früchte sind Orangen, Erdbeeren, Birnen, Brombeeren, Johannisbeeren, Granatäpfel, Mandarinen, Kirschen, Nektarinen, Pfirsiche, Passionsfrüchte, Pflaumen oder Mangos. - Getränke
Folgende Getränke sind erlaubt: mindestens zwei Liter Wasser pro Tag, ungesüßter schwarzer Kaffee mit max. 1 TL Milch, ungesüßter Tee. - Rezepte
Inzwischen gibt es zahlreiche Bücher (z.B. „Das hCG-Kochbuch“) und Internetseiten, auf denen Sie leckere Rezepte für die Diät- und Stabilisierungsphase finden. Zudem finden Sie tiefergehende Informationen über die Stoffwechselkur.
Wie funktioniert die Stoffwechselkur?
Die Stoffwechselkur ist bereits über 60 Jahre alt und wurde vom britischen Arzt Dr. A.T. Simeons in 16-jähriger Forschungsarbeit entwickelt. Simeons führte Übergewicht auf eine Art „Fehlfunktion“ im Hypothalamus zurück und identifizierte die hormonähnliche Substanz hCG als einen wesentlichen Baustein im Stoffwechselprozess.
Das humane Chorion Gonadotropin ist ein Botenstoff, der Depots in Bauch, Oberschenkel und Hüften anregt, Fett freizusetzen. Das Hormon dient während einer Schwangerschaft dazu, das ungeborene Kind vor Unterernährung zu schützen. Simeons spritzte seinen Patienten das Hormon. Heute werden stattdessen die homöopathisch aufbereiteten Pillen und Tropfen verwendet, die keine Hormonbestandteile, sondern nur Informationen über das Hormon beinhalten. In den Jahren 2015 und 2016 erfreut sich die Kur immer größerer Beliebtheit, da diverse Hollywoodstars öffentlich bekundeten, mit der Stoffwechselkur gesund und schlank zu bleiben.
Unterstützend werden Vitalstoffe mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien eingenommen, damit der Körper die Muskelmasse trotz reduzierter Kalorienzufuhr erhält. Hauptsäule der Stoffwechselkur ist eine unterkalorische Ernährung mit maximal 500 Kalorien pro Tag.
Welche Vor- und Nachteile hat die Diät?
+ Schnelle Ergebnisse: Sechs bis zehn Kilogramm in drei Wochen sind drin. Meist zeigt die Waage schon nach einer Woche zwei oder drei Kilogramm weniger an. Das schnelle Purzeln der Pfunde motiviert zum Durchhalten.
+ Hartnäckige Fettpolster schmelzen: Dank der Globuli schwinden selbst hartnäckige Fettpölsterchen an Hüfte, Oberschenkel und Bauch.
+ Haut und Haare: Viele Diätteilnehmer berichten davon, dass während des Fastens auch Haut und Haar in neuem Glanz erstrahlen. Cellulite-Dellen verschwinden, Haut wird geglättet, die Haare sind kräftiger.
+ Muskelanteil bleibt konstant: Durch Eiweißshakes und proteinreiche Rezepte bleibt der Muskelanteil konstant. Schließlich sollen nicht Muskeln abgebaut werden, sondern Fett.
+ Der Körper bleibt ausreichend versorgt: Nahrungsergänzungsmittel sorgen dafür, dass es dem Körper trotz der reduzierten Nahrungsmittelzufuhr an nichts fehlt.
+ Welche Lebensmittel tun mir gut? Die reduzierte Nahrungszufuhr macht es möglich, genau auf seinen Körper zu hören.
– Unter Ernährungsexperten umstritten: Einige Ernährungsexperten sind der Meinung, dass die Kalorienzufuhr zu niedrig ist. Depressionen, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen könnten die Nebenwirkungen sein.
– Kosten: Mit 200 bis 300 Euro werden die Kosten für die Produkte wie die Nahrungsergänzungspräparate, die Globuli und die Betreuung während der Diätphase abgedeckt.
Wie kann ich eine Stoffwechselkur durchführen und wie teuer ist die Kur?
Das Diätprogramm ist relativ streng und genau durchdacht. Um dem Programm folgen zu können, sollten Sie bei diversen Anbietern – z.B. 21tage-stoffwechselkur.de – ein Diätpaket mit Food-Fahrplan und allen Zusatzpräparaten erwerben. Je nach Anbieter kostet die Kur, die aus Einführung in das Konzept Betreuung während der Kur, die die homöopathischen Produkte und Vitalstoffe umfasst, etwa zwischen 150 und 300 Euro.
Welche Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden – und warum?
Wird die Kalorienzufuhr drastisch zurückgefahren, nimmt der Diätwillige auch deutlich weniger Vitalstoffe zu sich. Diverse Studien verdeutlichen, dass die Deutschen selbst dann, wenn sie ohne Einschränkung essen, nicht die Menge der Vitalstoffe zu sich nehmen, die die Deutsche Gesellschaft der Ernährung empfiehlt. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind jedoch von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit und für den Stoffwechsel.
Um den Körper ausreichend damit zu versorgen, sollten Sie währen der Stoffwechselkur folgende Vitalstoffergänzung zu sich nehmen:
- Omega-3-Fischöl: 1 – 2 Kapseln morgens und abends
- Organischer Schwefel: Ein Teelöffel morgens und abends auf ein Glas stilles Wasser kurbelt den Stoffwechsel an
- Mineralstoffe, Antioxidantien und Vitamine je nach Verzehrempfehlung
- Basen-Tabs oder –Pulver je nach Verzehrempfehlung
Die Diätphase dauert 21 Tage, kann jedoch um bis zu weitere 21 Tage verlängert werden. Nach insgesamt sechs Wochen sollte jedoch eine Pause eingelegt werden. Wer seinen Stoffwechsel zusätzlich noch auf Trab und etwas mehr abnehmen möchte, kann zwei bis drei Mal wöchentlich moderat Sport betreiben.
Warum umfasst die Kur auch Homöopathie und was sind hCG-Globuli?
Das humane Choriagonadotropin ist ein körpereigenes Hormon, das ungeborene Kinder vor Unter- und Mangelernährung schützt. Das Hormon zapft überschüssige Fettdepots an, die genau für diesen Notfall gespeichert werden. Meist versammelt sich dieses hartnäckige Fett an Oberschenkel, Hüfte und Bauch. Während der Diät wird nicht das Hormon an sich verabreicht, sondern nur die Information des Hormons. Das Globuli enthält keine stofflichen Bestandteile des Hormons, somit erfolgt kein Eingriff in den Hormonhaushalt. Die Kügelchen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, Nebenwirkungen sind keine bekannt. Die Einnahme der Kügelchen unterstützt also die Verbrennung der hartnäckigen Fettpolster und soll verhindern, dass körpereigenes Muskelgewebe abgebaut wird.
Ist die Stoffwechselkur für jeden geeignet?
Nein, wie auch die meisten anderen Diäten ist die Stoffwechselkur nicht für jeden geeignet. Besonders chronisch Kranke, die z.B. unter Herzrhythmusstörungen Gicht leiden, sollten die Kur nur in Absprache mit dem Arzt durchführen.