Lange Zeit war das Silikonimplantat die einzige Möglichkeit, um Brüste plastisch vergrößern zu können. Seit einigen Jahren gibt es eine „natürliche“ Alternative zum Fremdkörper in der Brust: Die Brustvergrößerung mit Eigenfett. Bereits vor 100 Jahren wurde das Prinzip der Konturierung des Körpers durch Eigenfett bekannt – allerdings wurde durch eine verträgliche Technik zur Fettgewinnung und Fetttransplantation erst in den vergangenen Jahren eine sichere und verlässliche Methode zur Brustvergrößerung mit Eigenfett salonfähig.
Wenn Fettpölster verschwinden: Vom Hintern in die Brust
Die Pfunde am Po werden einfach abgesaugt und in den Busen „transplantiert“ – ein Traum vieler Frauen. Damit können durch die Brustkonturierung mit Eigenfett gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Tatsächlich sollte für diese Art der Brustvergrößerung eine gewisse Menge an Fettdepots vorhanden sein, die abgesaugt und für die Konturierung verwendet werden. Für die Transplantation wird nämlich zweimal so viel Fettgewebe gewonnen werden, wie benötigt.
Die Eigenfettmethode wird nicht nur im Bereich der Brustvergrößerung angewendet, sondern auch zum Ausgleich für Asymmetrien oder zum Aufpolstern erschlaffter Brust nach einer Gewichtsabnahme. Vor allem eine schlaffe Brust mit Hautüberschuss wirkt sich eher günstig auf die OP aus, da bereits genügend Raum für das Fettgewebe vorhanden ist.
So läuft die Brustvergrößerung mit Eigenfett ab:
- Fettabsaugung: meist an Bauch, Po, Oberschenkel
- Aufbereitung des Eigenfetts: Filterung und Reinigung, bis nur reines Fett zurückbleibt
- Injektion des Fetts in die Brust: Über einen Schnitt an der Brustaußenseite und der Innenseite wird das Fett injiziert. Anschließend wird die Brust massiert, um das Fett zu verteilen.
- Nach der Brustvergrößerung: Haut kann spannen, weil sie sich an das neue Volumen anpassen muss. Die Stellen, an denen die Liposuktion vorgenommen wurde, können schmerzen und die Beweglichkeit einschränken. Stützende Wäsche, die gut vier Wochen getragen werden sollte, beeinflusst den Heilungsverlauf positiv.
Ergebnis der Brustvergrößerung: Von Körbchengröße A zu B
Wer sich einen Busen a la Pamela Anderson wünscht und aktuell nur mit Körbchengröße A gesegnet ist, für den kommt die Eigenfettmethode eher nicht in Frage: Sie zaubert pro Eingriff eine halbe bis eine ganze Körbchengröße mehr.
Weil ein Teil des injizierten Eigenfetts während des ersten Jahres nach der OP vom Körper wieder abgebaut wird, sind meist weitere Auffrischungen nötig, um das anfängliche Brustvolumen dauerhaft zu halten. Wer also von einem wirklich großen Busen träumt, der muss nach wie vor auf Implantate setzen.
Vorteile gegenüber Silikon-Implantaten
- Kein Fremdkörper
- Keine Narben
- Natürliche und weiche Brust
Kosten für den Eingriff
Die Kosten für den Eingriff variieren je nach Schönheitsklinik und plastischen Chirurg: Insgesamt können Frauen etwa mit Kosten zwischen 5.000 und 7.000 Euro pro Eingriff inklusive aller Nebenkosten rechnen.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Die Forschung kämpfte lange mit Problematiken wie Ölzystenbildung durch abgestorbenes Fettgewebe sowie Entzündungen oder den Abbau des eingebrachten Fettgewebes. Inzwischen konnten viele Nebenwirkungen durch neue Techniken ausgeschlossen werden.
Jeder operative Eingriff unter Vollnarkose birgt allerdings auch Risiken – jede Patientin sollte sich dessen bewusst sein und sich vor der OP alle Fragen von einem erfahrenen plastischen Chirurgen beantworten lassen.
- Risiken aufgrund der Fetteinlagerung: Entzündungen, Schwellungen, Wundinfektionen und Kapselbildung (sehr selten)
- Risiken aufgrund der Fettabsaugung: Unebenheiten der Hautoberfläche, Thrombose, Lungenembolie, Wundinfektion, Narben